Posted On 17. Juni 2025

Vom Bleiweiß zum Safranrot: Eine faszinierende Reise durch die römische Kosmetik

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Rom, die ewige Stadt, das Zentrum eines riesigen Reiches – nicht nur Politik und Krieg spielten hier eine große Rolle, sondern auch das Streben nach Schönheit. Während wir heute eine schier unendliche Auswahl an Kosmetikprodukten haben, entwickelten die Römerinnen und Römer bereits ausgeklügelte Methoden und Mittel, um ihr Aussehen zu optimieren. Tauchen wir ein in die faszinierende Welt der antiken römischen Schönheitspflege!

Das Schönheitsideal: Blass und wohlriechend

Das römische Schönheitsideal für Frauen unterschied sich in einigen Punkten von dem heutigen. Ein heller, blasser Teint galt als Zeichen von Wohlstand und vornehmer Herkunft, da er signalisierte, dass man nicht der Sonne bei harter Arbeit ausgesetzt war. Um diesen Look zu erzielen, griffen die Damen zu Bleiweiß (Vorsicht, giftig!) oder Kreide, die mit Honig oder Fett vermischt wurden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt war der Duft. Parfums und wohlriechende Salben waren Statussymbole und fester Bestandteil der römischen Körperpflege. Die Römer importierten kostbare Ingredienzien aus fernen Ländern wie Arabien und Indien, darunter Weihrauch, Myrrhe, Zimt und Safran. Einfachere Düfte wurden aus lokalen Pflanzen wie Rosen, Lilien und Iris gewonnen.

Make-up: Farbe ins Gesicht

Auch wenn der helle Teint im Vordergrund stand, wussten die Römerinnen, wie man Akzente setzt:

  • Rouge: Um den Wangen einen rosigen Hauch zu verleihen, nutzten sie roten Ocker, eine eisenoxidhaltige Tonerde, oder Purpurissum, eine Mischung aus Purpursaft und Silberkreide. Auch der Bodensatz von Rotwein fand hier Verwendung.
  • Lidschatten: Für einen auffälligen Augenaufschlag kamen grüne Malachit-Steine, zerrieben und vermischt, oder blaue Azurit-Mineralien zum Einsatz. Auch Safran wurde für gelbliche Töne verwendet.
  • Eyeliner und Augenbrauen: Um die Augen zu betonen, wurden Ruß oder Lampenöl genutzt, um Wimpern und Augenbrauen zu schwärzen und nachzuziehen.
  • Lippenfarbe: Auch wenn es keine expliziten Lippenstifte im heutigen Sinne gab, wurden Alkanna-Wurzeln und roter Ocker verwendet, um den Lippen Farbe zu verleihen.
  • Nagellack: Rote Farbpigmente wurden genutzt, um die Fingernägel zu verschönern.

Haarpflege und Frisuren: Statussymbol auf dem Kopf

Die Haarpflege war ein wichtiger Bestandteil der römischen Schönheitsrituale. Aufwendige Frisuren und Perücken demonstrierten den Reichtum und den sozialen Status ihrer Trägerinnen. Beliebt waren kunstvolle Lockenprachten, die mithilfe von erhitzten Eisenstäben (Calamistrum) geformt wurden.

Auch das Färben und Bleichen der Haare war bekannt. Besonders beliebt war eine kupferblonde Farbe, die man mitunter durch aufwendige Prozeduren und den Einsatz von Pflanzenextrakten erreichte.

Salben und Öle: Pflege für Haut und Haar

Neben Make-up und aufwendigen Frisuren legten die Römerinnen und Römer großen Wert auf die Pflege ihrer Haut. Olivenöl war ein Allrounder und wurde zur Reinigung und zur Geschmeidigkeitspflege eingesetzt. Auch tierische Fette und Kräuteröle wurden zu wohlriechenden Cremes und Salben verarbeitet.

Die Rolle der Sklaven und Handbücher:

Wohlhabende römische Damen wurden oft von ihren Sklavinnen (Ornatrices) bei ihren täglichen Schönheitsritualen unterstützt. Es gab sogar Handbücher und Ratgeber zur Schönheitspflege, die Tipps und Rezepte für selbstgemachte Kosmetika enthielten.

Fazit: Mehr als nur Äußerlichkeiten

Die Kosmetik im antiken Rom war weit mehr als nur oberflächliche Verschönerung. Sie war ein Ausdruck von Status, Kultur und dem Wunsch, sich in der komplexen römischen Gesellschaft zu präsentieren. Auch wenn einige der verwendeten Mittel aus heutiger Sicht bedenklich erscheinen mögen, zeugen die ausgeklügelten Methoden und die Vielfalt der Produkte von einem tief verwurzelten Schönheitsbewusstsein, das uns auch heute noch fasziniert. Die Römerinnen und Römer waren wahre Meister der Verwandlung – und hinterließen uns ein spannendes Kapitel in der Geschichte der Kosmetik.

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